Ayin Ruka 1.0: Bilder und Berichte

Unser Einsatz im Tierheim Ayin Ruka in der chilenischen Kleinstadt Los Álamos war Auftakt eines auf mehrere Jahre angelegten Hilfsprojekts und dauerte vom 23. November bis zum 10. Dezember 2023.

Die geplante tägliche zehnminütigen Live-Übertragung auf Instagram konnte leider nicht stattfinden. Dies hatte technische und organisatorische Gründe und kann bei derartigen Projekten immer passieren, insbesondere, wenn man das erste Mal vor Ort ist.

Hier geht es zu den Berichten in chilenischen und deutschen Medien.

Wichtigste Ergebnisse

Zum Auftakt und zum Abschluss des Einsatzes gab es je ein offizielles Treffen im Rathaus von Los Álamos. Beide Male ging es v.a. darum, dass die Stadt ein städtisches Tierheim bauen will – das erste überhaupt in der Región Bíobio – in welches die Tiere von Ayin Ruka später einziehen sollen.

Es herrschte Übereinstimmung, dass Otilia Munizaga, Gründerin und Leiterin von Ayin Ruka, personelle Unterstützung erhalten muss, sobald die Finanzierung ausreichend gesichert ist.

Der Bürgermeister und die anwesenden Führungskräfte betonten, dass dieses Tierheim artgerecht und tierschutzkonform sein solle, und wollten wissen, ob und wie FinnDomingo e.V. dabei behilflich sein könne. Mehrere Möglichkeiten der Zusammenarbeit wurden besprochen (Näheres im Abschlussbericht, der Ende Februar 2024 erscheint).

hinten, v.l.: Pablo Vegas, Paola Antinao, Paola Fernández und Bárbara Soto (Bürgermeister, Tierschutzbeauftragte, Sozialarbeiterin und Tierärztin von Los Álamos)
vorne, v.l.: Dr. Ellen Stähr (FinnDomingo e.V.) und Otilia Munizaga (Corporación Ayin Ruka)

Eindrücke vom Einsatz

Der Einsatz wurde von der offiziellen Tierärztin der Stadt Los Álamos unterstützt, eine Art Amtstierärztin. Beim Überprüfen der Mikrochips erwiesen sich die aus Deutschland mitgebrachten Leberwursttuben als hilfreich.
Für die klinischen Untersuchungen und die Verhaltensbeobachtungen waren zunächst einmal einige Tage Vertrauensarbeit nötig, sprich Hinsetzen und Kommenlassen.
Die meisten Hunde sind zutraulich, manche zunächst vorsichtig, einzelne auch sehr ängstlich. Nach wenigen Tagen des Kontaktes bricht das Eis aber. Alle Tiere werden nach ihrer Rettung kastriert und außerdem regelmäßig entwurmt.
Leider ist die letzte Impfung bei den meisten schon viel zu lange her, denn das Geld reicht oft kaum fürs Futter.
Zum Abschluss des deutsch-chilenischen Einsatzes hat der Bürgermeister zugesagt, dass die Stadt sich darum kümmern wird. Bleibt abzuwarten, ob diesen Worten Taten folgen.
Das Gelände von Ayin Ruka hat rund 2 ha, davon ist 1 ha umzäunt und in insgesamt 14 Parzellen von unterschiedlicher Größe und Struktur unterteilt. Dort werden die Hunde in verträglichen Gruppen gehalten.
Die Zäune sind in einem miserablen Zustand, sodass sich die Tiere immer mal wieder drunter durch oder drüber weg arbeiten. Das unbenutzte Gelände könnte man gut zum Spazierengehen, Leinentraining etc. benutzen, aber so etwas ist in Chile kaum bekannt, und Otilia hätte weder Zeit, Kraft noch Kenntnisse dafür. Jedenfalls: das Gelände bietet viel Potential für Praxisseminare…
Blessuren bei den Tieren und auch bei Otilia gibt es regelmäßig. In der Regel ist sie ihr eigener Tierarzt. Man kann in Chile alles in der Apotheke kaufen – Dokumentation lückenhaft bis nicht vorhanden. Auch gutes Tierfutter gibt es in Chile, aber das ist teuer, ebenso wie die Medikamente.
Otilias Wohnhaus steht mit auf dem Gelände und ist gleichzeitig Futterküche und Krankenstation. Seit 14 Jahren kümmert sie sich hier rund um die Uhr um ihre Schützlinge. Abgesehen von der Pacht für das Gelände zahlt sie alles mittels ihrer kleinen Rente und von den privaten Spenden, die sie unermüdlich einwirbt.
Einen Dachverband nach Vorbild des Deutschen Tierschutzbunds zu gründen, ist langfristiges Ziel des Netzwerks, dass von FinnDomingo e.V. koordiniert wird. Auch Ayin Ruka [Mapudungún für „Haus der Güte“] ist Mitglied in dem Netzwerk und braucht dringend tatkräftige Unterstützung im Tierheim.
FinnDomingo e.V. hat deshalb eine Stelle für seinen Freiwilligendienst 2024 ausgeschrieben.