In Deutschland vertritt der Deutsche Tierschutzbund die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik und Gesellschaft. Über 700 Tierschutzvereine mit über 550 Tierheimen und rund 800.000 Mitgliedern besitzen damit eine Stimme, die durchaus laut werden kann. In Chile hingegen gibt es zwar viele private Tierschutzinitiativen, aber keinerlei organisierte Lobby für den Tierschutz. Die Mitglieder dieser Initiativen werden zwar manchmal auch „laut“, bekämpfen sich aber ansonsten nicht selten oder wissen schlichtweg nichts von ihrer Existenz.
„Das muss sich ändern!“ haben im Oktober 2019 drei chilenische Tierschutzvereine beschlossen und die Kooperation mit FinnDomingo e.V. sowie den Besuch des deutschen Tierpflegerteams zum Anlass genommen, ein Netzwerk zu starten, welches das ehrgeizige Ziel verfolgt, innerhalb der kommenden Jahre möglichst viele chilenische Vereine unter einem Dach zu versammeln und später einen Verband nach Vorbild des Deutschen Tierschutzbundes zu gründen.
Den Kern des Netzwerks bildeten zu Beginn
Die Rolle von FinnDomingo e.V.
Der Prozess ist langwierig und verlangt viel Fingerspitzengefühl. Die Kernvereine sehen FinnDomingo e.V. dabei als Vermittler, Brückenbildner und Ratgeber auf dem Weg hin zur Bildung des Dachverbandes. Insbesondere leistet unser Verein Unterstützung bei der Lokalisierung und Analyse möglicher weiterer Interessenten und plant außerdem für Oktober 2020 die gemeinsame Durchführung eines fachspezifischen Seminars in Chile.
Wie geht es weiter?
Ab März 2020, wenn in Chile die fast dreimonatigen Sommerferien vorbei sind, sollen weitere Vereine für das Vorhaben gewonnen werden. Hierfür muss man diese zunächst jedoch erst einmal finden!
Chiles geographische, politische und gesellschaftliche Besonderheiten bringen es mit sich, dass nicht bekannt ist, wie viele Tierschutzinitiativen sich wo, auf welchem Niveau und mit welcher genauen Zielsetzung engagieren. Hier eine Übersicht zu gewinnen wird deshalb die erste und wichtigste Aufgabe sein, und die dafür benötigte Bestandsaufnahme stellt aufgrund der genannten Besonderheiten eine echte Herausforderung dar.
Bis Oktober 2020 wollen die Teilnehmer des Netzwerks Statuten für den künftigen „Chilenischen Tierschutzbundes“ erarbeiten, denen sich alle teilnahmewilligen Organisationen unterwerfen und über die bei der Verbandsgründung abgestimmt werden soll.