FinnDomingo e.V. hatte viel vor im Jahr 2020. Was ist daraus geworden?
Nun, genau wie unzählige andere Menschen auch, haben wir monatelang viel Zeit, Energie und auch Geld darauf verwandt, unsere Pläne über die Pandemie zu retten – leider in den meisten Fällen vergeblich. Aber einiges haben wir doch geschafft und schauen nun zuversichtlich ins Neue Jahr.
1. Austausch-Programm: „Voneinander lernen: Tierpflege(r) in Deutschland und Chile“
Die Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist zwar zugesagt, jedoch mussten sämtliche der im Programm vorgesehenen Aktivitäten abgesagt werden (Treffen der Tierheimmitarbeiter/innen, Interkulturelles Coaching, Lern- und Arbeitsaufenthalte in Chile). Der Förderzeitraum wurde nun gerade um ein Jahr verlängert, d.h. im Januar beginnen wir erneut mit den Planungen.
2. Spendenaktion „Mit dem Rennrad für den Tierschutz“
Die Großveranstaltung rad am ring vom 24. bis 26. Juli 2020 am legendären Nürburgring, an der wir mit einer Vierermannschaft und einem Infostand teilnehmen wollten, hat selbstverständlich coronabedingt nicht stattgefunden. Inzwischen sind wir erneut angemeldet: Sofern rad am ring 2021 stattfindet, werden wir dabei sein und hoffentlich viel Unterstützung für unsere Arbeit einwerben.
3. Praktika der chilenischen Tierschützer in Deutschland
Wichtiger Bestandteil unseres „Voneinander lernen“-Austauschprogramms sind die Einladungen an chilenische Tierschützer/innen nach Deutschland. In diesem Jahr sollten zwei Praktika stattfinden, und zwar mit dem Fokus auf Öffentlichkeitsarbeit sowie Hundetraining. Überflüssig zu erwähnen, dass beides aufgrund der Reise- und Kontaktbeschränkungen ins kommende Jahr verschoben werden musste.
4. Projektkoordination Chile
Was jedoch stattgefunden hat, und zwar höchst erfolgreich, war der Arbeitsbesuch unserer Projektkoordinatorin aus Chile. Als Deutsche durfte sie problemlos einreisen und ist dann nach Corona-Test und kurzer „Quarantäne“ tatkräftig und effizient in die strategische Vorstandsarbeit eingestiegen. Ergebnisse waren:
- Arbeitskonzept „Vorhaben und Aktivitäten in Chile und Deutschland 2021/2022“
- Praktikum im Tierheim Chemnitz (Tierschutzverein Chemnitz und Umgebung e.V.)
- Recherche und Kontaktpflege beim Deutschen Tierschutzbund e.V. (Akademie für Tierschutz, Hauptgeschäftsstelle)
5. Pädagogisches Konzept: „Der Blaue Hund“ geht nach Chile
Eigentlich wollte FinnDomingo e.V. ab März 2020 das Bisspräventionsprogramm „Der Blaue Hund“ in einer an chilenische Verhältnisse adaptierten Version als AG an einer Schule in Concepción anbieten. Ausnahmsweise nicht wegen der Pandemie, sondern aufgrund von Schulinterna musste dieser Plan jedoch aufgegeben werden. Wie es 2021 mit dem Projekt weitergeht, hängt davon ab, ob es uns gelingen wird, genügend Spenden und Fördermittel zu erhalten. Hilfe ist willkommen!
6. Netzwerk: Auf dem Weg zum „Chilenischen Tierschutzbund“
Die Tatsache, dass die Projektkoordinatorin von FinnDomingo e.V. in Chile lebt und tief in den Alltag, die Sprache und die Mentalität des Landes eingetaucht ist, ist ein glücklicher Umstand und entscheidend für den Erfolg des stetig wachsenden Netzwerks „Chilenischer Tierschutzbund“. Zwar kann natürlich aus gegebenem Anlass das für Oktober 2020 geplante große überregionale Netzwerk-Treffen erst im nächsten Jahr abgehalten werden, dafür tauschen sich die Mitglieder aber über die Social media bereits jetzt intensiv aus und unterstützen sich regelmäßig gegenseitig auf vielfältige Weise. Die Projektkoordinatorin von FinnDomingo moderiert, koordiniert und initiiert teils auch die diversen Aktivitäten.
7. Recherche: „Landkarte Tierschutz in Chile“
Im kommenden Jahr werden die Schwerpunkte unserer Arbeit auf den Bildungsprojekten sowie in den Bereichen Lobbyarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und praktische Unterstützung für die Mitglieder des Netzwerks liegen. Als erste und wichtigste Aufgabe jedoch wollen wir eine „Landkarte Tierschutz in Chile“ erstellen, die zeigt, welche Gruppierungen wo, mit welchem Schwerpunkt und unter welchen Bedingungen im Tierschutz arbeiten. Für diese dringend benötigte Bestandsaufnahme planen wir im März/April 2021 eine vier- bis sechswöchige Recherche vor Ort. Die Möglichkeiten der Durchführung und Finanzierung werden derzeit geprüft.
Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt und beglückt über Eure vielfältige Arbeit und den immensen Einsatz, nicht zu vergessen die Phantasie beim Suchen und Finden der Möglichkeiten, die gute Sache voran zu bringen. Weiter so!